Miroque-Nordland-Tour I

Von Schleswig-Holstein nach Dänemark

Haithabu

Die frühmittelalterliche Stadt Haithabu war zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert eines der wichtigsten Handelszentren im nördlichen Europa. Grund genug, unsere Skandinavien-Tour dort zu beginnen, wo die Wikinger Handel und darüber hinaus kulturellen Austausch mit anderen Völkern betrieben. Haithabu hatte aufgrund seiner Lage zwischen Nord- und Ostsee eine Schlüsselposition inne, die erst Mitte des 11. Jahrhunderts (gegen Ende der Wikingerzeit) an Bedeutung verlor. Das Haithabu-Museum liegt in der Nähe der Stätte, in der Archäologen einst gruben und präsentiert den Besuchern interessante Funde aus der Wikingerzeit, so zum Beispiel ein Kriegsschiff, Münzen oder Glasperlen.

 

HaithabuDa wir ein straffes Programm haben – schließlich gilt es viele Orte zu bereisen – haben wir uns auf den Besuch des Freilichtmuseums konzentriert. Sieben nach den Originalfunden rekonstruierte Häuser stehen inmitten des historischen Halbkreiswalls in direkter Nähe des Ufers der Schlei. Nach der Ankunft wandern wir den Weg, der vom Museum bis zur Siedlung führt und erfreuen uns an dem Anblick der Skudde-Schafe, einer alten Nutztierrasse und der Galway-Rinder, an denen laut des Schildes "die Kleinwüchsigkeit" der einstigen Haustiere der Wikinger deutlich wird. Das Freilichtmuseum bietet den Besuchern allerdings nicht nur einen Einblick in das Leben der früheren Bewohner, sondern lädt auch zu Aktivitäten wie Bogenschießen ein. Schon viel zu früh müssen wir das Museum wieder verlassen, da wir an diesem Tag noch die Jelling-Steine in Dänemark besuchen wollen, und planen gedanklich einen weiteren Besuch ein.

 

Wikingermuseum Haithabu
Am Haddebyer Noor 5, 24866 Busdorf
Öffnungszeiten: Zwischen März und Oktober: 9 bis 17 Uhr
November bis März: 9 bis 16 Uhr (Wikingerhäuser sind dann geschlossen)
www.schloss-gottorf.de/haithabu

 

 

JellingJelling

Wir besteigen erneut den getreuen Volkswagen und kommen nach rund 90 Minuten in Jelling an. Dort befindet sich der eindrucksvolle Komplex, auf dem unter anderem die zwei berühmten Jellingsteine, zwei Grabhügel und eine markierte Schiffssetzung zu sehen sind. Der größere Runenstein wurde 965 von Harald Blauzahn aufgestellt. Auf ihm steht, dass er sich von den alten Göttern abwandte und die Dänen christianisierte. Der zweite und kleinere Stein wurde von König Gorm für seine verstorbene Gemahlin Tyra errichtet. "König Gorm errichtete dieses Totenmal für seine Gattin Thyra, Dänemarks Zierde", ist auf ihm zu lesen. Dies ist die erste schriftliche Erwähnung des Landes. Neben einem kostenfreien Museum sind auf dem Gelände zahlreiche Restaurants, so zum Beispiel ein charmantes Pfannekuchenhaus zu finden. Wer die Jellingsteine und die nähere Umgebung erkunden will, sollte mindestens drei bis vier Stunden Zeit haben, denn für Geschichtsliebhaber gibt es viel zu entdecken.

 

Jellingsteine
Thyrasvej 1, 7300 Jelling, Dänemark

 

 

ChristianiaChristiana

Nach einem Zwischenstopp auf dem Zeltplatz in Køge statten wir Kopenhagen einen Besuch ab, beschränken uns aber auf die Freistadt Christiana, das Amsterdam des Nordens. Wir betreten die seit 1971 bestehende alternative Siedlung, die auf einem ehemaligen Militärgelände errichtet wurde. Das 34 Hektar große Gebiet gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist auf Touristen vorbereitet. Putzige Restaurants und Cafés, aus denen der süße Duft bewusstseinsverändernder Substanzen strömt, sind überall zu entdecken. Es ist verführerisch, in das Flair des Ortes einzutauchen und mit den Bewohnern zu singen, zu malen oder einfach nur in der Sonne zu sitzen.  Wir aber müssen weiter und verlassen die Siedlung mit dem erneuten Vorsatz, das nächste Mal länger zu verweilen.

 

Christiania
Bådsmandsstræde 43, 1407 Kopenhagen, Dänemark

 

Text: Mirja Dahlmann

Fotos: Carsten Dahlmann

 

Wenn ihr unseren beiden Autoren, Mirja und Carsten, per Video folgen wollt, dann könnt ihr ihren YouTube-Beitrag hier bestaunen.

 

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