Miroque-Nordland-Tour VI

Auf nach Norden – Vom Nordkap bis Trondheim

Nordkap1Nordkap

Einen halben Tag brauchen wir von Alta bis zur Insel Magerøya. Der Weg zu dem kargen und dennoch faszinierenden Eiland führt uns durch einen rund sieben Kilometer langen Tunnel, der an seiner tiefsten Stelle 212 Meter unter dem Meer verläuft. Dort befindet sich das Nordkap, der nördlichste Punkt Europas, den man mit dem Auto erreichen kann. Es ist rund 30 Autominuten von der kleinen Stadt Honningsvåg entfernt. Nach der Ankunft genießen wir den Ausblick auf den Atlantik und die besondere Atmosphäre in der Nordkap-Halle. Dort befindet sich auch ein riesiger Shop, der warme Winter- und Outdoor-Kleidung sowie zahlreiche Andenken zu stattlichen Preisen anbietet. Ein Museum gibt Auskunft über die Geschichte des Ortes, der aufgrund seiner Abgelegenheit zu früheren Zeiten nur von der elitären Oberschicht frequentiert wurde. Im Jahre 1873 besuchte König Oscar II. das Nordkap und musste mit seinem Gefolge die steilen Klippen erklimmen. Wir hingegen steigen in den Millennium-Falken und kommen – Rentieren ausweichend – entspannt an unserer Hütte am Nordkap-Campingplatz an.

 

www.nordkapp.no

 

 

HammerfestHammerfest

Wir verlassen die gemütliche Hütte und auch die Insel. Die geplante Reise nach Hammerfest, der offiziell nördlichst gelegenen Stadt der Welt, verzögert sich immer wieder durch interessante Unterbrechungen. Der Besitzer eines Schmuckgeschäftes am Rande der Straße erzählt uns beispielsweise die Geschichte seines amputierten Fingers und verkauft uns einen kleinen Beutel Stockfisch, eine Spezialität des Nordens. In Hammerfest angekommen werden wir Mitglied des Isbjörn-Klubs. Wer persönlich vorstellig wird, erhält eine lebenslange Mitgliedschaft, einen hübschen Pin sowie das Recht, zur jährlichen Mitgliederversammlung im Januar zu erscheinen. In den Räumen des samischen Restaurants Mikkelgammen treffen wir die Samin Beate, die uns mehr über ihr indigenes Volk der Region erzählt. Wer ein Rentier-Steak oder -Stew im Mikkelgammen probieren will, der muss sich zuvor als Gruppe in der Touristen-Information anmelden. Inhaber Mikkel erzählt Gruppen ab fünf Personen mehr über das Leben der Rentierherden und demonstriert das Joik, ein Gesangsstil, der an eine Mischung aus Jodeln und indianischen Gesängen erinnert.

 

www.visithammerfest.net

 

 

PolarmuseumTromsø

Nach einem erneuten Stopp in Alta reisen wir weiter. Wir wollen die Universitätsstadt Tromsø besuchen. Diese ist mit rund 70.000 Einwohnern das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Nordens. Berühmt ist die Großstadt unter anderem für die charmanten Kneipen im Zentrum. Wer dort einkehrt, sollte sich über das gehobene Preisniveau allerdings im Klaren sein. Sparfüchse werden nach einem weingeistigen Abend klagend in ihre Geldbörse blicken. Zwischen 1848 und 1927 war die Stadt zudem der Startpunkt für zahlreiche Expeditionen in die Polarregion. Über diese können sich Besucher im Polarmuseum informieren. Dort erfahren wir mehr über alte Traditionen und die moderne Lebensweise der Samen. Definitiv einen Besuch wert ist das Polaria, wo wir Robben und andere Bewohner des Polarmeers in ihrem nahezu authentischen Habitat beobachten. Wir aber kehren nach unserem Städtetrip müde auf den Skittenelv-Campingplatz zurück und freuen uns bereits auf Trondheim.

 

www.visittromso.no

 

TrondheimTrondheim

Trondheim wurde im Jahre 997 von König Olaf I. gegründet. Aufgrund der strategisch günstigen Lage der Stadt entwickelte sie sich zu einem blühenden Handelsplatz und war im Mittelalter Sitz der norwegischen Könige. Die größte Sehenswürdigkeit Trondheims ist der Nidaros-Dom, eine gotische Kathedrale, in der im Mittelalter und zwischen den Jahren 1818 und 1906 die norwegischen Könige gekrönt wurden. In direkter Nähe des Doms entdecken wir in der Schatzkammer die Kronjuwelen und andere Ausstellungsstücke. Wir wollen eine weitere Sehenswürdigkeit besuchen und nehmen am Hafen eine Fähre zu der Insel Munkholmen, die zwei Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Sie diente als Hinrichtungsstätte, Gefängnis und Stützpunkt der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Bei sonnigem Wetter – was uns nicht vergönnt ist – treffen sich die Trondheimer, um dort zu baden oder in der Sonne zu liegen. Wir ziehen uns stattdessen bei grauem Himmel in unser gemütliches Hotelzimmer zurück.

 

www.visitnorway.de

 

Text: Mirja Dahlmann

Fotos: Carsten Dahlmann

YouTube-Channel der Nordland-Tour

 

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